So sichern sich Unternehmen im boomenden Arbeitsmarkt Top-Talente

Die Pensionskasse als Schlüssel zum Erfolg.

Vorsorge für Fach- und Führungskräfte
Der Fachkräftemangel hat sich zu einem generellen Personalmangel entwickelt. Bis vor wenigen Jahren suchten die hiesigen Unternehmen hauptsächlich nach gut qualifizierten Fachkräften. Mit der beginnenden Pensionierungswelle der Baby-Boomer klagen viele Firmen über ein generelles Fehlen von Personal. Wie die Pensionskassenausgestaltung für dieses Problem Abhilfe schaffen kann, erfahren Sie hier.
1. April 2024
Geschrieben von
Mario Bucher
Produkt- und Prozessentwicklung

Ohne die genauen Details zu erwähnen, lässt sich aus der monatlich vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) publizierten Mitteilung über die Arbeitslosenquote in der Schweiz klar ableiten, dass sich die Arbeitslosigkeit auf einem äusserst tiefen Niveau befindet. Dies spüren auch die Unternehmen, welche zum Teil händeringend nach Personal suchen. Diese Entwicklung wird sich auch in naher Zukunft nicht abschwächen, wenn sich die Baby-Boomer vom Arbeitsmarkt verabschieden.

Gewiefte Arbeitgeber haben das Problem frühzeitig erkannt und bereits einige Vorkehrungen getroffen, um gutes Personal an sich binden zu können.

Warum eine gut ausgebaute Pensionskasse sowohl für Arbeitnehmer wie auch Arbeitgeber eine Win-Win-Situation darstellt, ist auf den ersten Blick nicht immer gleich ersichtlich. Auf den zweiten Blick lässt sich allerdings feststellen, dass bereits mit kleinen Anpassungen grosse Veränderungen erzielt werden können.

Koordinationsabzug überdenken

Mit der BVG-Reform, über welche wir voraussichtlich im Herbst 2024 abstimmen werden, wird der Koordinationsabzug gesenkt. Diese Anpassung hat bereits zur Folge, dass der versicherte Lohn (AHV-Lohn abzüglich Koordinationsabzug) steigen wird & wir mehr in die Pensionskasse einbezahlen werden. Der Arbeitgeber, welcher die Pensionskassenausgestaltung grösstenteils in Eigenregie vornehmen kann, darf bereits heute freiwillig diesen Koordinationsabzug senken oder gänzlich streichen, damit mehr Sparbeiträge in die Pensionskassen fliessen und jeder einzelne Arbeitnehmer von einem höheren Vorsorgevermögen profitiert kann. Bereits die Definition, dass der Koordinationsabzug bei Teilzeitmitarbeitende an den Beschäftigungsgrad gekoppelt wird und nicht einem fixen Betrag entspricht, verbessert bei vielen Arbeitnehmenden die Pensionskassensituation markant.

Sparbeiträge nicht auf dem Minimum belassen

Das Gesetz zur beruflichen Vorsorge besagt, dass je nach Alterskategorie mindestens 7%, 10%, 15% oder 18% des versicherten Lohnes gespart werden muss. Jeder Firma steht es allerdings offen, diese Sparbeiträge freiwillig zu erhöhen. Fortschrittliche Unternehmungen definieren ihre Sparbeiträge somit deutlich über dem gesetzlichen Minimum. Als Ergänzung übernehmen immer mehr Arbeitgeber zudem mehr als die gesetzlichen 50 % der Beiträge.

Unterschiedliche Vorsorgepläne abschliessen

Vor allem grössere Firmen kennen das Prinzip der gesplitteten Vorsorgepläne bereits seit etlichen Jahren. Das Privileg der gesplitteten Vorsorgepläne obliegt allerdings nicht nur den grossen Unternehmungen, sondern können auch von KMU-Betrieben perfekt eingesetzt werden. Dabei können Kriterien wie Stellung im Betrieb (z. B. Kaderpersonen), Höhe des Lohnes oder auch die ausgeübte Funktion als Grundsatz verwendet werden, um unterschiedlichen Vorsorgeplänen angeschlossen zu sein. Vor allem 1e-Vorsorgepläne erlangen immer höherer Beliebtheit, indem die versicherten Personen die Anlagestrategie des persönlichen Vorsorgeguthabens in diesen Plänen eigenständig definieren können. Nebst dem 1e-Vorsorgeplan besitzen die Arbeitnehmer auch immer eine Basis-Pensionskasse mit beschränkter Einflussnahme. Das Vorsorgeguthaben ist somit auf zwei Pensionskassen aufgeteilt und kann mit unterschiedlichen Vorgaben bewirtschaftet werden.

Nebst den oben erwähnten Punkten gibt es noch etliche weitere Massnahmen bei der Pensionskassenausgestaltung, um den Mitarbeitenden eine passende sowie ideale Lösung anbieten zu können.

Abschliessend lässt sich sagen, dass die Pensionskassensituation kontinuierlich überprüft und bei Bedarf angepasst werden soll, um die Veränderungen im Arbeitsmarkt immer wieder aufs Neue bedarfsgerecht abbilden zu können. Dieses Ass im Ärmel in Bezug auf eine solide Pensionskasse hilft dabei, gutes Personal zu finden.

Geschrieben von
Mario Bucher
Produkt- und Prozessentwicklung